Was ist Silikose – Definition

Silikose

Silikose [Si·li’ko·se] (lat. silex, silicis = „Kiesel(stein)“; -ose (-osis) = (pathalogische Nachsilbe): „nicht entzündlich krankhafter Zustand – Krankheit“)
Silikose ist die medizinische Krankheitsbezeichnung für eine fibrosierende Staublungenerkrankung, die durch das Einatmen von feinen kristallinen kieselsäurehaltigem Staub (Quarzfeinstaub) entsteht.
Staublungenerkrankung, auch medizinisch Pneumokoniose (Pneumono = gr. – Lunge; Koniose = gr. – Staubkrankheit) genannt, ist eigentlich ein Sammelbegriff für Atemwegserkrankungen, die durch die Inhalation (Einatmen) und Ablagerung von diversen anorganischen Partikeln (Stäube) in den Atemswege hervorgerufen wird. Unter der Staublungenerkrankungen, wie Asbestose, Aluminose, Anthrakose, Siderose, Bagassose, Berylliose, Graphitfibrose, Eisenstaublunge, etc. bildet die Silikose die am häufigsten vorkommende berufsbedingte Lungenkrankheit.
Silikose ist bedeutungsgleich mit den Begriffen Quarzlunge, Quarzstaublunge, Kiesellunge, Kieselstaublunge, Kieselgurlunge, Sandstrahlersilikose, Schleifersilikose, Giessersilikose, Kaolinstaublunge und Steinstaublunge. Umgangsprachlich wird auch von der Bergsucht, Staublunge, Bergmannskrankheit, Schleiferkrankheit, Schweisserlunge, Bergarbeiterbronchitis oder der Bergkrankheit gesprochen. Der englische Übersetzung lautet silicosis oder silicose.
Die kristalline Kieselsäure oder gemeinhin i.w.S. auch Silicia, Siliziumdioxid (SiO₂) sprich Quarz, ist für die Entwicklung und Entstehung (Pathogonese) der Lungenkrankheit Silikose verantwortlich. ->siehe Ursachen
Es wird zwischen reiner Silikose und modifizierter Silikose unterschieden. Reine Silikose oder reine Quarzstaubsilikose (Korngröße kleiner als 7-5 µm) versteht sich als eine Lungenerkrankung, die hauptsächlich aus reinem Quarzstaub (Quarz, Cristobalit, Tridymid) entsteht, was recht selten vorkommt. Wogegen die modifizierten Silikose oder Mischstaubsilikose, die die Atemwegserkrankung durch quarzhaltige Mischstäube genauer gesagt quarzhaltige Stäube mit Begleitmineralien, wie Talkum, Kaolin, Asbest, Eisen, Silizid verursachen, machen den überwiegenden Teil der berufsbdedingten Lunugenerkrankugen aus.
Anthrakosilikose, Siderosilikose und Kaolinstaublunge sind besondere Formen der modifiizierten Silikose. Während Anthrasilikose durch eine Mischgemisch aus Quarzstaub und Kohlenstaub ausgelöst wird, entsteht Siderosilikose aus Eisenoxid (Eisensalze) und Quarzstaub. Koalinstaublunge wird verursacht durch quarzhaltige Porzellanerde. Jedoch bei alle modifizierten Silikosen sind die anteiligen Quarzfeinstäube für der Ausbruch der Krankheit verantwortlich.
Abkürzungen:
lat. – lateinisch
gr. – griechisch
Hrsg – Herausgeber
i.w.S. – in weitere Sinne
S. – Seite
SiO_{2 =} Siliziumdioxid, Siliciumdioxid
µm = 1 micrometer entspricht 1/1 000 000 meter = 0,001 millimeter = 0,000001 meter

Quellen und Literatur:

Vgl. Brockhaus-Enzyklopädie; Der grosse Brockhaus: F.A. Brockhaus GmbH, 21. Bd. Aufl. 19, (1987), S. 107
Vgl. Deutsche Forschungsgemeinschaft; MAK- und BAT-Werte-Liste 2004: Wiley-Vch Verlag, Mitteilung 40, Bonn, (2004)
Vgl. Duve (Hrsg.) – Katalyse, Bund, Öko-Institut, Ulf; Chemie am Arbeitsplatz: Rowolt Taschenbuch Verlag, Reinbek, S.99-102
Vgl. Falbe, Regitz (Hrsg.); Römpp Chemie Lexikon: Georg Thieme Verlag, Stuttgart, (1993), S. 4172
Vgl. Hoffmann-La Roche AG (Hrsg.); Roche Lexikon Medizin: Urban & Schwarzenberg, Aufl. 2, München, (1987), S. 1578
Vgl. Lexikon-Institut Bertelsmann (Hrsg.); Die grosse Bertelsmann Lexikothek: Bertelsmann Lexikothek Verlag, Band 13, Gütersloh, (1993), S.375
Vgl. Lingen; Medizin Mensch Gesundheit: Lingen Verlag, Köln, (2005), S. 665
Vgl. Pschyrembel (Hrsg.); Pschyrembel Klinisches Wörterbuch: Walter de Gruyter & Co., Aufl. 255, Berlin, (1985), S. 1550-1551
Vgl. Reichel, Bolt, Hettinger, Selenka, Ulmer, Ulmer (Hrsg.); Grundlagen der Arbeitsmedizin: Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart, (1982), S. 364-371
Vgl. Schönberger, Mehrtes; Valentin; Arbeitsunfall und Berufskrankheit: Erich Schmidt Verlag, Aufl. 2, Berlin, (1981), S. 742-746
Vgl. Thiele (Hrsg); Handlexikon der Medizin: Urban & Schwarzberg, München, (1980), S.2250-2251

Die Definition und allgemeine Informationen zur Silikose – Frage und Antwort Staublunge Rechtsanwälte Battenstein & Battenstein